Tierzuchtangelegenheiten

Neuer Gesamt-Zuchtwert RZ€ und aktuelle Zuchtwerte

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Mit der aktuellen August-Zuchtwertschätzung sind nicht nur die neuen Zuchtwerte für Deutsche Holstein Schwarzbunt und Rotbunt veröffentlicht worden. Auch der neue ökonomische Gesamt-Zuchtwert RZ€ ist einführt worden. 

Neuerungen in Zuchtwertschätzung


•    Neuer Gesamt-Zuchtwert RZ€
Mit der August-Zuchtwertschätzung veröffentlicht das VIT für schwarz- und rotbunte Holsteins einen zusätzlicher Gesamt-Zuchtwert, der RZ€, gesprochen RZ-Euro. Der RZ€ wird nicht wie der RZG oder die meisten Einzelzuchtwerte auf der Relativskala ausgedrückt. Er ist ein zusätzlicher Gesamtzuchtwert und enthält Zuchtwert-Merkmale mit direkter ökonomischer Bedeutung. Der RZ€ orientiert sich streng an der Ökonomie. Er ist ein wirtschaftlich gewichteter Gesamtzuchtwert, der den Einfluss der Zuchtentscheidungen auf das betriebliche Ergebnis unmittelbar sichtbar macht. 

Der RZ€ wird auf Basis der ökonomischen Bedeutung der Zuchtwert-Unterschiede in den verschiedenen Merkmalen zwischen den Tieren berechnet. Der RZ€ bringt die Gewinn-Unterschiede durch genetisch bedingte Leistungsunterschiede in Euro im Vergleich zu einer durchschnittlichen Kuh zum Ausdruck. Dabei beinhaltet er nur den Gewinn der Kuh selbst, nicht aber die wirtschaftlichen Erfolge, die durch sie auf die nächste Generation übertragen werden. Die langfristigen Gesamt-Gewinn-Unterschiede sind daher noch größer als der RZ€. 


       Ableitung des Grenzgewinns je Merkmalseinheit
Ausgehend für die Berechnung des Gewinn- bzw. Verlustbeitrages einer Kuh ist eine Durchschnittskuh unter durchschnittlichen Bedingungen. Die Basis bildet die aktuelle Kuhpopulation, das heißt die 4 bis 6 Jahre alten Kühe. Diese haben im Mittel einen RZ€ von 0 Euro, die Streuung ist etwa 530 €. Es wird berechnet, welcher Gewinn bzw. Verlust bei der Veränderung einer Einheit aufgrund besserer bzw. schlechterer Genetik entsteht. Unter Einbezug von Praxisdaten (Betriebszweigauswertungen der Landwirtschaftskammer, Zahlen aus Großtier-Gemeinschaftspraxis, wissenschaftliche Veröffentlichungen u.a.) wird der Grenzgewinn für eine zusätzliche phänotypische Einheit ermittelt. Dabei beinhaltet der RZ€ reale betriebswirtschaftliche Kennzahlen hiesiger Milchviehbetriebe und greift so die regionale Betriebs- und auch Kostenstruktur auf. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Grenzgewinns soll in regelmäßigen Abständen erfolgen.
Bei der Berechnung des Grenzgewinns werden nur die direkt dem jeweiligen Merkmal zuzuordnenden Effekte berücksichtigt, um so eine Doppeltbewertung zu vermeiden. Der Zuchtwert für Zellzahl ist im RZ€ nicht enthalten. Eine Verringerung der Zellzahl bringt unabhängig von Mastitis keinen zusätzlichen Grenzgewinn. Ebenso ist der Exterieurzuchtwert nicht im RZ€ enthalten. Eine Verbesserung der Exterieurmerkmale wirkt ökonomisch betrachtet in der Regel indirekt über die Verbesserungen von Gesundheit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer. Über diese entsprechenden Merkmale sind die Effekte berücksichtigt.
Der RZ€ beinhaltet die nachfolgenden ökonomisch relevanten Merkmale in der Milcherzeugung. Dabei berücksichtigt der RZ€ die Korrelationen zwischen den Merkmalen und die individuelle Sicherheit der Merkmale. Die relative Merkmalsgewichtung im RZ€ leitet sich aus den Grenzgewinnen je Merkmal bzw. Gesundheits-Index ab. 
Es wird deutlich, dass der RZ€ sich auf die ökonomisch relevanten Merkmale Produktion sowie Fitness, Gesundheit und Fruchtbarkeit in der Milcherzeugung konzentriert.

Merkmale im Zuchtwert RZ€

Produktion   41  %    
Nutzungsdauer 27 %
Gesundheit 16 %
Fruchtbarkeit 7 %
Kälberfitness 6 %
Kalbemerkmale 3 %


Die Verteilung der weiblichen Jungtiere (geb. 2018/2019) aus Herdentypisierungen zeigen die gesamte Streuung (Ø RZG 118, Ø RZ€ + 801). Sie sind 18 RZG-Punkte oder 801 € besser als die durchschnittliche lebende Kuh. Die aktuellen KB-Bullen sind stark selektiert. Deren Töchter realisieren im Durchschnitt die Hälfte der Vater RZ€.
Die Selektion nach RZ€ sichert für die meisten Betriebe einen hohen Zuchtfortschritt im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit. Bei einer Maximierung des ökonomischen Zuchtfortschritts kann gleichzeitig ein Fortschritt in allen Gesundheits- und funktionalen Merkmalen erwartet werden. 

•    Neugewichtung im RZGesund
Die relative Gewichtung der vier Komplex-Indizes im RZGesund wurde im Rahmen der Auswertungen zum neuen RZ€ aufgrund der detaillierten Bewertung der ökonomischen Bedeutung der Gesundheitsmerkmale angepasst. Die Gewichtung der Stoffwechselstabilität (RZMetabol) wurde deutlich angehoben und stellt jetzt den zweitwichtigsten Merkmalskomplex dar. Die Gewichtung für Klauengesundheit und Reproduktion wurde im Gegenzug verringert.

Gewichtung im RZGesund

RZEuterfit 40 %
RZMetabol 25 %
RZKlaue 20 %
RZRepro 15 %

 

 

Kühe auf einer Tierschau
Kühe auf einer TierschauYvonne Konersmann
Besamungsbullen mit töchtergeprüftem Zuchtwert
In der Spitze der töchtergeprüften Vererber gibt es mit dem Silver-Sohn Semino einen neuen Namen, der sich gegenüber seinem Erwartungszuchtwert deutlich verbessert und mit einem RZG von 156 auf Anhieb die Listenführung übernehmen kann. Semino vererbt sehr ausgeglichen und ist nicht nur nach RZG die Nummer 1, sondern auch nach RZ€. Er ist jedoch bereits abgegangen. Mit Sinus von der Osnabrücker Herdbuch kann sich ein weiterer Silver-Sohn deutlich um 6 Punkte verbessern und sich in der Spitze mit einem RZG von 155 behaupten. Sinus verbessert sich besonders in der Milchleistung und Nutzungsdauer. Er kombiniert eine hohe Fettmenge (+ 93 kg) mit guter Eutervererbung von 129 und überzeugt im Fitnessbereich mit sehr guten Robotereigenschaften. Er rangiert nach RZ€ mit + 2.022 auf Platz 4. Bonum bekommt weitere Töchter hinzu und kann sich kontinuierlich weiter auf einen RZG von 151 steigern. Mit bereits über 2.400 Töchtern ist der höchste Balisto-Sohn besonders zur Verbesserung von Nutzungsdauer und Exterieur zu empfehlen. Ebenfalls deutlich zulegen kann Stronghold (+ 6 RZG-Punkte) und sich auf den vierten Rang vorschieben. Er vererbt eine hohe Milchleistung und lange Nutzungsdauer. Allerdings bleibt die Melkbarkeit mit 87 deutlich unter dem Durchschnitt. Komplettiert wird die TOP-5 durch den Supershot-Sohn Singer, der leicht auf einen RZG von 151 nachgibt. 


Interessante Vererber aus Niedersachsen
Aus dem Osnabrücker Zuchtgebiet können sich zwei weitere töchtergeprüfte Vererber verbessern und sich auf dem Rängen 6 und 8 behaupten: Der AltaSpring-Sohn Alamo bekommt zahlreiche Töchter hinzu und verbessert sich auf einen RZG von 150 (+ 5). Alamo überzeugt mit guter Milchleistung und positiven Prozenten sowie sehr guten Fundamenten. Er kann als Färsenbulle eingesetzt werden und ist besonders auch für Roboterbetriebe geeignet. Der Missouri-Sohn Milton verbessert sich auf der Basis von 560 Töchtern leicht auf einen RZG von 149. Die im Körper eher knapperen Töchter lassen eine gute Milchleistung bei ansonsten guter Exterieurvererbung erwarten. Die Töchterfruchtbarkeit von RZR 82 sollte beachtet werden. 
Baldur ist der höchste töchtergeprüfte Vererber der Masterrind, der mit einem RZG von 148 auf Rang 10 rutscht. Mit aktuell über 9.000 Töchtern ist der zweithöchste Balisto-Sohn sehr sicher geprüft. Baldur vererbt eine gute Milchleistung mit ausgewogenem Fett-Eiweiß-Verhältnis und guten Robotereigenschaften. Bei der Anpaarung sind die Beckenlage sowie die Qualität der Fundamente zu beachten. Mit Gloryday kann sich ein weiterer Vererber der Masterrind auf einen RZG von 146 (+ 6) vorschieben. Der Genestar-Sohn vererbt viel Milch bei langer Nutzungsdauer. Mit einem RZ€ von + 1.929 rangiert er auf Platz 7. Bei guten Gesundheits- und Robotereigenschaften sollte die Töchterfruchtbarkeit von 93 sowie die Qualität der Fundamente im Blick behalten werden.
Der höchst bewertete töchtergeprüfte Vererber aus Ostfriesland ist der Model-Sohn Malta, der sich auf einen RZG von 144 (+ 3) erneut verbessert. Malta überzeugt als kompletter Vererber, der als Färsenbulle zur Verbesserung des Exterieurs und besonders der Fundamente (132) eingesetzt werden kann. Gleichauf liegt sein Stallgefährte Monte (V: Missouri), der neu einsteigt und seinen Erwartungszuchtwert deutlich übertrifft (RZG 144). Monte vererbt ein gutes Exterieur mit besonderem Augenmerk auf die Fundamente (129) sowie eine gute Milchleistung bei hoher Nutzungsdauer und Eutergesundheit. Mit einem RZRobot von 134 ist er besonders für AMS-Betriebe zu empfehlen, die Melkbarkeit (95) sollte beachtet werden. Ein weiterer Neuling vom VOSt ist Selfie, ein Supershot-Sohn, der mit einem RZG von 143 aufwarten kann und seinen Erwartungszuchtwert ebenfalls übertrifft. Selfie vererbt eine hohe Milchmenge sowie sehr gutes Exterieur. Er ist in allen Einzelmerkmalen positiv bewertet und kombiniert gute Gesundheits- und Fitnesswerte bei gleichzeitig guter Melkbarkeit.
Neu ist auch der Silver-Sohn Silverstar der Masterrind, der seinen Erwartungszuchtwert um 15 Punkte vor allem durch Verbesserungen in der Milchleistung, Nutzungsdauer und Fundamentbewertung übertrifft. Er überzeugt mit einem RZG von 142 mit guter Milchleistung bei positiven Prozenten, die mit guter Fundament- und Eutervererbung sowie mit guter Funktionalität und hoher Nutzungsdauer kombiniert sind. 
BG Niels aus dem Osnabrücker Zuchtgebiet hält sich unverändert bei einem RZG von 140 liegt. Der Supershot aus der Mabelle-Kuhfamilie verbessert die Milchleistung und Nutzungsdauer (130). BG Niels ist mit + 1.911 hoch im RZ€ bewertet.


Rotbunte töchtergeprüfte Besamungsbullen
Bei den Rotbuntvererbern gibt es in der Spitze keine Veränderungen. Step-Red bleibt seit Monaten unangefochten die Nummer 1. Trotz leichter Verluste ist er mit einem RZG von 147 der höchste Vererber mit aktuell 721 bewerteten Töchtern. Der Vererber der Masterrind verspricht eine sehr hohe Milchmenge bei knapperen Inhaltsstoffen und guter Nutzungsdauer und Eutergesundheit. Er rangiert mit einem RZ€ von + 1.678 auf Platz 3. Es folgt Apoll P, der sich leicht auf einem RZG von 146 verbessert. Apoll P ist der höchste hornlos-Vererber. Er zeigt bei sehr hoher Milchleistung Schwächen in der Melkbarkeit und den Fundamenten. Auf den dritten Platz schiebt sich Eloped Red vor, der sich auf einen RZG von 144 verbessert. Der Sympatico-Sohn aus dem Zuchtgebiet der Masterrind verbessert besonders die Nutzungsdauer bei gleichzeitig hoher Milchmenge mit knapperen Prozenten und guter Euter- und Fundamentvererbung. Eloped Red ist in den Gesundheitsmerkmalen positiv bewertet und kann für Roboterbetriebe empfohlen werden.


Milchkühe auf der Weide
Milchkühe auf der WeideYvonne Konersmann
Besamungsbullen mit genomischem Zuchtwert
In der genomischen Topliste gibt es erwartungsgemäß zahlreiche neue Bullen. Der bisherige Listenführer Best Benz kann sich zwar um 2 Punkte auf einen gRZG von 167 verbessern und mit hoher Nutzungsdauer (138) glänzen, doch er wird von dem neu eingestiegenen Gazebo-Sohn Gladius auf den zweiten Platz verwiesen. Gladius kann mit seinem ersten gRZG von 169 auf Anhieb die Listenführung übernehmen. Er markiert auch mit einem RZ€ von + 2.904 deutlich die Spitze. Gladius überzeugt mit sehr hoher Milchleistung (162) und insgesamt positiven Einzelzuchtwerten sowie guter Gesundheit. Es folgen weitere Neulinge: Star P RDC ist ein Solitair P-Sohn, der nicht nur das Hornlosgen, sondern auch den Rotfaktor vererbt. Er rangiert sowohl nach gRZG (166) wie auch nach RZ€ (+ 2.845) auf dem dritten Rang. Star P RDC glänzt mit hervorragenden Gesundheits- und Fitnesswerten. Carenzo, VH Crown-Sohn aus dänischer Kuhfamilie, folgt mit einem gRZG von 164 auf dem vierten Rang. Carenzo lässt Funktionalität und Gesundheit sowie sehr gute Exterieurvererbung erwarten. Komplettiert wird die TOP-5 durch den Bali-Sohn Balingo (gRZG 163). Balingo verbessert besonders die Gesundheitsmerkmale und Kälberfitness, die Melkbarkeit (95) sollte beachtet werden.


Interessante Vererber aus Niedersachsen
Die höchsten genomischen Vererber von der Masterrind sind General und Gendry, die jeweils mit einem gRZG von 162 auf den Plätzen 8 und 9 rangieren. Während der neu eingestiegene General eine sehr hohe Milchleistung, sehr gutes Exterieur sowie eine gute Eutergesundheit erwarten lässt, ist Gendry besonders in den funktionalen und Gesundheitsmerkmalen hoch bewertet. Wermutstropfen beider Vererber ist die Melkbarkeit mit 89 bzw. 86. Auf Rang 10 mit einem gRZG von 161 (+2) kann sich mit Lindy der höchste genomische Vererber der OHG vorschieben. Lindy überzeugt mit guter Milchmenge bei ausgeglichen positiven Inhaltsstoffen sowie einem ausbalancierten Exterieur-Profil und guten Fitness- und funktionalen Merkmalen. Beachtet werden muss die Melkbarkeit (gRZD 96). Gleichauf liegt Promotion von der Masterrind, der trotz leichter Verbesserungen auf Platz 14 rutscht. Promotion zählt mit gRZM von 156 zu den höchsten genomischen Milchleistungsvererbern (RZ€ +2.625). Sein Vererbungsbild ist komplett mit besonderem Augenmerk auf den Gesundheitsmerkmalen und einem guten Exterieurbild. Mit Hadi präsentiert die Masterrind einen interessanten neuen Vererber. Der Hothand-Sohn überzeugt mit einem ersten gRZG von 160 mit einem sehr guten Erscheinungsbild (gRZE 132) sowie guter Bewertung für Nutzungsdauer, Eutergesundheit und Funktionalität. 
Der Casino-Sohn Calvin von der OHG stabilisiert sich auf einen gRZG von 159 und verbessert erwartungsgemäß die Milchleistung bei nahezu neutralen Prozenten. Er kombiniert dies mit langer Nutzungsdauer und guten Gesundheitsmerkmalen, was ihm einen RZ€ von + 2.671 beschert. Interessant ist auch sein Stallgefährte Gates, der mit einem gRZG von 156 neu einsteigt. Der noch junge Gywer RDC-Sohn vererbt eine hohe Milchleistung mit tadellosem Exterieur (126). Er verbessert besonders die Gesundheitsmerkmale (113) und Nutzungsdauer, die Melkbarkeit ist mit RZD 96 leicht unterdurchschnittlich.
Der höchste genomische Besamungsbulle des VOSt ist Paddy, der sich auf einen gRZG von 155 stabilisiert. Er verbessert besonders die funktionalen und Gesundheitswerte mit besonderem Augenmerk auf der Eutervererbung. Besonders hervorzuheben sind seine hervorragenden Bewertungen der Reproduktionsmerkmale. Mit San Remo und Hooter präsentiert der VOSt zwei neue junge Vererber. San Remo, ein Soundcloud aus Gymnast, überzeugt mit einem gRZG von 155 besonders mit einer exzellenten Eutervererbung (139) bei insgesamt sehr gutem Exterieur (134) und gleichzeitig guten Gesundheitsmerkmalen. Er ist für AMS-Betriebe zu empfehlen (RZRobot 130). Der noch sehr junge Hothand-Sohn Hooter verknüpft ein sehr ausgewogenes Linearprofil mit besonderer Verbesserung der Fundamente (125) mit guten funktionalen und Gesundheitswerten.


Rotbunte Genomics
Bei den Rotbunten genomischen Vererbern dominiert der Bullenvater Gywer RDC die Top-Liste. Unter den TOP-10 befinden sich alleine 6 Gywer RDC-Söhne. 
Grando Red ist nach wie vor der höchst bewertete genomische Vererber mit einem gRZG von 164. Der Gywer RDC-Sohn aus Mission P von der Masterrind vererbt sehr viel Milch mit viel Eiweiß (+ 79 kg) bei gleichzeitig sehr guter Eutergesundheit, langer Nutzungsdauer sowie gutem Exterieur (122). Es folgen mit Ginger und Garnier zwei weitere Gywer RDC-Söhne, die mit ihren ersten Zuchtwerten von 162 und 161 überzeugen können. Beide Halbbrüder wissen durch hohe Milchleistung mit sehr gutem Exterieur von gRZE 133 zu überzeugen. Während Ginger besonders auch für Roboterbetriebe empfohlen werden kann, ist die Melkbarkeit von gRZD 89 bei Garnier zu beachten. Der höchste rotbunte genomische Vererber nach RZ€ ist Money P, der neu auf Rang 4 eingestiegen ist.
Ein interessanter Neueinsteiger vom VOSt (gemeinsam mit RUW) ist Gigolo, ein Gywer RDC aus Styx Red, der mit einem ersten gRZG von 157 auf Platz 11 rangiert, und eine sehr hohe Nutzungsdauer (131) mit gutem Exterieur kombiniert. Er überzeugt mit einem RZ€ von +2.526. Ein weiterer Gywer RDC-Sohn ist Gary-Red von der OHG, der mit einem ersten gRZG von 155 startet. Er gefällt vor allem durch seine Extieurvererbung (134) mit besonderer Verbesserung von Euter und Fundament sowie seiner hervorragenden Gesundheitsmerkmale (RZGesund 125).

Die vollständigen Listen der mit allen verfügbaren Einzelzuchtwerten können in der Bullendatenbank des vit unter www.vit.de abgerufen werden. Hier sind die Zuchtwerte aller geprüften Besamungsbullen, von denen Sperma abgegeben wird, verfügbar. Die Listen sind unterteilt in genomische Bullen, die keine Töchter bzw. Töchter in weniger als 10 Herden für Milch oder Exterieur haben, aktiv vermarktete töchtergeprüfte Bullen sowie sicher geprüfte Vererber mit mindestens 500 Töchtern für Milchleistung jeweils sortiert nach RZG und RZ€.
Weitere Informationen über die Zuchtwerte erhalten Sie bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie über die Internetdatenbank des VIT und seitens der Rinderzuchtverbände. Die nächste Zuchtwertschätzung ist für den 1. Dezember 2020 geplant. 
 

Kontakte


Dr. Ludwig Diekmann

Leiter Ressort Tier/Technik/Bauen

0441 801-635

0172 3834 355

ludwig.diekmann~lwk-niedersachsen.de



Yvonne Konersmann

0541 56008-127

yvonne.konersmann~lwk-niedersachsen.de

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